Freitag, 5. August 2016

Schön, dass es euch gibt…



Als Schreiberling kenne ich die spitze Feder. Oft weise ich auch schonungslos auf Missstände hin. Kritisiere dabei öfters auch einmal Verantwortungsträger und Politiker. Klar, Machtmenschen, die ihr eigenes Wohl und nicht dasjenige ihrer Mitmenschen im Sinne haben, gibt es wohl auch in der sonst so idyllischen Freien Ferienrepublik Saas-Fee. Aber über die möchte ich heute nicht schreiben. Als Verantwortlicher des einzigartigen Folkloreumzuges „Wie die alten Saaser lebten“ vom 1. August in Saas-Grund, möchte ich ganz andere Menschen mitsamt ihrem Engagement zum Thema machen. Gegen 400 Saaser beteiligten sich aktiv an diesem Anlass. Unentgeltlich. Mit viel Liebe, Engagement und Kreativität. Ich durfte sie alle auf die Route schicken und mich als Pfarrer Johann Josef Imseng (Grosser Tourismuspionier des Saastales, 1806-1869) auf den letzten Wagen setzen. Es war für mich einmal mehr echt emotional. Nicht wegen den Tausenden von applaudierenden Zuschauern. Nein, dass all diese grossartigen Freiwilligen vorausmarschierten. In der Vorbereitung schon alles gaben. Und auch das kleinste Detail in Liebe vorbereitet haben, das hat mich überwältigt. „Schön, dass es euch gibt. Habt herzlichen Dank!“ Mit diesem Herzblut ist nicht bloss die Zukunft des Folkloreumzuges gesichert. Mit diesem Engagement werden wir miteinander auch die anderen Herausforderungen der Freien Ferienrepublik Saas-Fee meistern.
Es lohnt sich übrigens, diese Saaser kennen zu lernen. Nicht bloss die Viertausender, die Gletscher, Klettersteige, Sonnenstunden und Alpenflora: nein, das Saas muss man alleine schon wegen der Menschen hier besuchen kommen…



Christoph Gysel