Das legendäre Highlight ist
vorbei. Die Genussmeile 2015 ist Vergangenheit. Sie bleibt aber in bester
Erinnerung. Grossartige Stimmung. Faszinierende Kostüme. Kulinarische
Höhepunkte. Herrliches Wetter inmitten der imposanten Viertausender. Tausende
von zufriedenen Menschen. Es war schlechthin schön. Viele haben sich deshalb
die nächste Auflage des einmaligen Gourmetevents vorgemerkt: der 11. September
2016.
Wahrscheinlich werden dann
weniger Politiker anwesend sein. Es war dieses Jahr nämlich fast etwas amüsant,
wie sich die verschiedenen Kandidaten der eidgenössischen Wahlen vom Oktober 15
präsentierten oder zumindest sehen liessen. Selbst der Tourismuspionier Pfarrer
Johann Josef Imseng (1806-1869), der das Fest eröffnete, konnte es sich nicht
verkneifen, ein paar spitze Bemerkungen dazu abzugeben. Der Versuch, Imseng
aber politisch einzuordnen, ist den anwesenden Politikern allerdings
misslungen. Der lässt sich weder in die linke noch in die rechte Ecke drängen.
Er plädierte eigentlich nur dafür, weniger zu reden und zu versprechen, dafür
aber mehr zu tun. Probleme nicht bloss zu erkennen und zu zerreden. Konkretes
Handeln sei gefragt. Und das könnte jeder. Im Sinne von Helmut Kindler: „Wer die Welt verändern will, muss die
Menschen lieben“ versuchte er einen etwas anderen Ansatz zur Krisenbewältigung
von heute schmackhaft zu machen. Sein Traum von einem selbstloseren Engagement
der Verantwortungsträger, welches das Wohl der Menschen zum Ziel hat, ist doch
legitim. Die überwältigenden positiven Reaktionen auf die Rede, weisen
zumindest darauf hin. Dass die einzige negative Kritik von einem Politiker kam,
ist irgendwie auch logisch. Und bestätigt eben doch die Richtigkeit des
Anstosses.
Sofern es betüpfte Politiker nicht
verhindern, werde ich auch im kommenden Jahr als Pfarrer Imseng eine pointierte
Begrüssungsansprache halten. Den grossartigen Anlass „Genussmeile“ werde ich
mir aber so oder so nicht entgehen lassen. Dafür ist er einfach zu gut.
Christoph Gysel
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